Kunst am Bach
Skulpturenpfad am Erich-Fink-Weg in Falkau
Seit 2022 verwandelt sich der Erich-Fink-Weg zwischen Altglashütten und Falkau jeden Sommer in eine temporäre Freiluftgalerie. Die Initiative „Kunst am Bach“ wurde vom Falkauer Künstler Thomas Matt ins Leben gerufen und wird gemeinsam mit der Gemeinde Feldberg als Veranstalterin realisiert. Ziel des Projekts ist es, Kunst aus klassischen Ausstellungsräumen herauszulösen und im öffentlichen Raum erlebbar zu machen – eingebettet in die besondere Landschaft des Feldberger Hochmoors.
Dank des barrierefreien Wegverlaufs und der guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Ausstellung für viele Menschen zugänglich. Besucherinnen und Besucher können die Werke entlang des rund ein Kilometer langen Pfads entdecken, in ihrem eigenen Tempo erleben und persönliche Zugänge zur Kunst entwickeln. Die Natur und die Kunst treten dabei in einen spannenden Dialog. Einige Skulpturen verbleiben dauerhaft vor Ort, andere wechseln jährlich.
Dauerhaft zu sehen sind unter anderem Werke von:
- Dietrich Schön, Freiburg – zwei Plastiken aus Eisenguss als „Tor“ zum Skulpturenweg
- Christel Steier, Bernau – Holzskulptur
- Jörg Siegele, Freiburg - Stahlplastik
- Thomas Matt, Falkau – Stahlplastik
Ausstellung 2025:
„Mischwesen“ von Matthias Dämpfle
In diesem Jahr ist der Freiburger Bildhauer Matthias Dämpfle mit seiner Werkreihe „Mischwesen“ zu Gast am Erich-Fink-Weg. Die fünf Skulpturen bestehen aus Beton, sind fest im Boden verankert – und fordern die Wahrnehmung der Betrachtenden heraus.
Dämpfle kombiniert jeweils zwei scheinbar gegensätzliche Motive zu einer Figur, die sich je nach Standpunkt verändert: Ein Schütze wird zum Jungen mit Basecap, ein Mönch verwandelt sich zum Detektiv, ein Wolf geht in einen Hasen über. Die Übergänge sind fließend – wie ein filmischer Staffellauf entfaltet sich Szene für Szene beim Weitergehen.
Die Figuren wirken mal rätselhaft, mal vertraut – immer aber laden sie dazu ein, innezuhalten, einen zweiten Blick zu riskieren und über das Zusammenspiel von Form, Inhalt und Umgebung nachzudenken. Die Hochmoorlandschaft mit ihren Tümpeln, Wiesen und urigen Bäumen verleiht dem Ort eine fast märchenhafte Atmosphäre.
Für Familien mit Kindern 👨👩👧👦🎨🌳
Der Skulpturenweg ist ein Erlebnis für die ganze Familie – auch Kinder haben hier ihren Spaß! Die Kunstwerke dürfen angefasst und von allen Seiten entdeckt werden. Manche Skulpturen verändern sich sogar, je nachdem aus welcher Richtung man sie betrachtet. 🤔 Vielleicht entdeckt ihr ja zuerst einen Jungen – und plötzlich steht da ein Schütze? Oder ist es ein Mönch? Wer genau hinschaut, sieht mehr!
Unser Tipp für kleine Kunstentdecker:innen:
Sucht euch eure Lieblingsskulptur und denkt euch dazu eine Geschichte aus! Wer könnte die Figur sein? Wo kommt sie her? Was erlebt sie wohl am liebsten?
Der rund ein Kilometer lange Weg ist kinderwagentauglich und bietet unterwegs viele Möglichkeiten zum Ausruhen. Es gibt Bänke, schattige Plätze unter alten Bäumen – und natürlich den Bach, der an heißen Tagen für eine herrliche Abkühlung sorgt.
Am Ende des Weges wartet ein echtes Highlight: der große Spielplatz mit Minigolfanlage, Kiosk und leckerem Eis! Viele Feldberger Kinder kennen den Weg als Fahrrad-Autobahn zum Spielplatz – jetzt gibt es dabei noch Kunst zu entdecken!
Wer die Ausstellung in Falkau startet und anschließend weiter in Richtung Altglashütten („Dörfle“) spaziert, findet dort übrigens noch weitere Möglichkeiten zur Einkehr.
🧡 Ein Wunsch an alle kleinen und großen Besucher:innen:
Die Skulpturen freuen sich über neugierige Blicke und sanfte Berührungen – aber bitte keine Schläge, Tritte oder Kletteraktionen. Die Werke könnten dabei Schaden nehmen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass alle lange Freude daran haben!
Unsere Botschaft für kleine und große Besucher:innen:
Nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick aussieht. Wer neugierig bleibt und genau hinsieht, erlebt mehr!
Einladung zum Perspektivwechsel
„Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Das Spiel mit der Wahrnehmung. Verändert man den Standpunkt, ergibt sich eine neue Sichtweise. Das vermeintlich Bedrohliche, Fremde und Geheimnisvolle wird plötzlich vertraut. Riskieren Sie auch sonst einen zweiten Blick – Offenheit gegenüber dem Ungewohnten wird mit interessanter Vielfalt belohnt.“
– Thomas Matt
Über den Künstler: Matthias Dämpfle
Matthias Dämpfle, geboren 1961 in Müllheim/Baden, lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Freiburg. Nach seiner Ausbildung zum Steinmetz und Bildhauer war er mehrere Jahre im Atelier von Helmut Lutz tätig. Es folgte ein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei namhaften Professoren wie Wilhelm Loth, Harald Klingelhöller und Katharina Fritsch.
Seit den 2000er Jahren arbeitet Dämpfle bevorzugt mit dem Werkstoff Beton. In seinen Skulpturen bringt er Gegensätze wie Leichtes und Schweres, Flächiges und Räumliches oder Abstraktes und Gegenständliches in Beziehung zueinander. Seine Arbeiten entstehen aus der intensiven Auseinandersetzung mit Form und Raum – häufig ergänzt durch zeichnerische Elemente, die eine zusätzliche Dimension eröffnen. Dämpfle ist Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg.